Die Weihnachtskatze – ein Dezembermärchen
Die Weihnachtskatze
Es gab einmal eine kleine Katze namens Flocke. Sie war weiß und wollte immer schön weiß bleiben. Das heißt, sie wollte keine Mäuse fangen. Einerseits mochte sie sie sehr, andererseits aber wollte sie sich auch nicht schmutzig machen mit dem Fang. Dafür wurde sie von ihren Herrchen kurz vor Weihnachten vor die Tür gesetzt.
Flocke kannte sich nicht mit der Straße aus, es war auch schon dunkel und sehr kalt draußen. Sie war erleichtert, als ihr bald andere Katzen, streunende Katzen entgegenkamen.
Die Streuner erzählten ihr, dass sie jetzt paar Regel der Straße lernen muss, um zu überleben. Hier die Wichtigsten:
1. Immer schön auf die bunten Lichtern der Ampel achten und nur bei Grün über die Straße gehen
2. Gerade ist es besonders gefährlich, weil viele Menschen mit vielen Geschenken unterwegs sind, es eilig haben und gar nicht achten, wo sie treten. So kann eine kleine Katze schnell verletzt werden, wenn sie nicht gut auf sich Acht gibt.
3. Die „dunklen Schatten“ sind jetzt unterwegs. (so nennen die Katzen die Tierfänger). Wenn sie dich fangen, dann ist es mit dir vorbei, man sieht dich nie wieder. Wahrscheinlich machen sie Katzenfutter aus dir!
So sprachen die Katzen und liefen weiter. Im nächsten Moment, kurz vor 20 Uhr, wurde Flocke in einem schwarzen Sack gefangen. Der „dunkle Schatten“ war ein junger Mann, der seit kurzem für den Tierheim jobte. Die kleine weiße Katze war das erste Tier, was er gefangen hat. Es war schon spät und der Tierheim hatte bereits zu. Er konnte sie vor Weihnachten nicht dort abgeben.
Darum brachte er Flocke zu sich nach Hause, wo er ganz alleine feiert musste. Auf einmal fiel ihm ein, dass er die Katze doch gern behalten konnte.
So ist sie nicht mehr allein. So ist er nicht mehr allein. Die Katze war sein Weihnachtsgeschenk, und der junge Mann war das Weihnachtsgeschenk für Flocke.