Das kleine Vögelchen
In der Filzschule Oberrot habe ich nach einem bulgarischen Märchen ein Experiment-Bildchen gelegt, ohne zu wissen, dass ich beinahe die gleiche Geschichte zwei Tage später in unserem Garten erlebe. Einem kleinen Dümmerling haben wir verholfen die Birke hochzukraxeln. Hoffentlich fliegt er seinen zweiten Flug bald wieder, und diesmal erfolgreicher ❤️
Und hier das bulgarische Märchen: „Die Geschichte von der mütterlichen Träne “
Auf einer großen Wiese stand ein schönes Haus mit einem Schornstein. Dort lebten Mauersegler. Eines Tages wurde in diesem Haus ein großes Feuer entfacht, und eines der jungen Vögelchen verbrannte sich einen Flügel, so dass es nicht mehr fliegen konnte. Es kam der Herbst, die Zugvögel wollten in den Süden aufbrechen. Die Mutter brachte das geschwächte Kind in den Garten, legte es in einen alten Topf, den sie mit Federn gepolsterte.
Sie sagte dem Jungen, daß es nicht mit den anderen fliegen, aber den ganzen Wi
nter in dem Topf wohnen könnte.
Die anderen flogen in großen Schwärmen fort, das kleine Vögelchen blieb im Topf
zurück. Es regnete, es schneite, und auch der große schwarze Kater war in der Nähe. Das Vögelchen war ganz allein und traurig. Ihm war kalt. Einmal, als es den Kopf aus dem Topf herausstreckte, sah es ganz nahe eine Blume mit einem großen schillernden Wassertropfen. Der kleine Vogel fragte: „Woher kommst du?“ Der Tropfen erzählte ihm seine Geschichte.
„Ich kam mit einer Wolke, aber ich bin kein gewöhnlicher Wassertropfen, sondern eine Träne, geboren von den traurigen Augen einer Mutter, die weit über das Meer in den warmen Süden flog.“ Beim Erzählen wurde der Tropfen so müde, daß er sich nicht mehr an der Blume halten konnte. Das Vögelchen öffnete schnell den Schnabel, schluckte die Träne, und es wurde ihm ganz warm dabei, so als wäre es unter dem Flügel der Mutter.
Angel Karalijtschev
Aufgezeichnet in Bulgarien von Arno Remmers
Und hier das bulgarische Märchen: „Die Geschichte von der mütterlichen Träne “
Auf einer großen Wiese stand ein schönes Haus mit einem Schornstein. Dort lebten Mauersegler. Eines Tages wurde in diesem Haus ein großes Feuer entfacht, und eines der jungen Vögelchen verbrannte sich einen Flügel, so dass es nicht mehr fliegen konnte. Es kam der Herbst, die Zugvögel wollten in den Süden aufbrechen. Die Mutter brachte das geschwächte Kind in den Garten, legte es in einen alten Topf, den sie mit Federn gepolsterte.
Sie sagte dem Jungen, daß es nicht mit den anderen fliegen, aber den ganzen Wi
nter in dem Topf wohnen könnte.
Die anderen flogen in großen Schwärmen fort, das kleine Vögelchen blieb im Topf
zurück. Es regnete, es schneite, und auch der große schwarze Kater war in der Nähe. Das Vögelchen war ganz allein und traurig. Ihm war kalt. Einmal, als es den Kopf aus dem Topf herausstreckte, sah es ganz nahe eine Blume mit einem großen schillernden Wassertropfen. Der kleine Vogel fragte: „Woher kommst du?“ Der Tropfen erzählte ihm seine Geschichte.
„Ich kam mit einer Wolke, aber ich bin kein gewöhnlicher Wassertropfen, sondern eine Träne, geboren von den traurigen Augen einer Mutter, die weit über das Meer in den warmen Süden flog.“ Beim Erzählen wurde der Tropfen so müde, daß er sich nicht mehr an der Blume halten konnte. Das Vögelchen öffnete schnell den Schnabel, schluckte die Träne, und es wurde ihm ganz warm dabei, so als wäre es unter dem Flügel der Mutter.
Angel Karalijtschev
Aufgezeichnet in Bulgarien von Arno Remmers