Die verwilderten Äpfeln über dem Dorf Kosovo und der Himmel unter Hvoyna
Wie in dem Märchen von Frau Holle, stöhnen die Obstbäumchen der Obstwiese „Gerginite“ über dem Dorf Kosovo unter der Last der Äpfel. Wild, verwildert, und manche geschrumpelt bis auf die Größe einer Kirsche, sich selbst anpassend, da sie seit vielen Jahrzehnten keiner mehr zurückschneidet, sucht und pflückt. Sie sind wohl über solchen Sachen :), reifen auch bis heute, halten sich mit ihren zierlichen Stielchen am Ast fest.
Und wenn du sie schüttelst, streuen sie wie Hagelkörner über dich und eifern einander in Kullern wett. „Genug Äpfel gegessen, Mama, du kriegst Bauchweh“, sagt mein vernünftiges Kind zu mir. Es hat mir weh getan, na und. Rote, gelbe, rosa Äpfel, welche mit zarten grauen Pünktchen, mit Wurm oder ohne, die Abwechslung, die der Wald bietet und die in diesen Schätzen steckt ist unermesslich. Daneben hüten ihre Wurzel Pflaumen- und Walnussbäume, Haselnusssträucher, verwunschen von wucherndem Efeu, altem Geäst und Farnen. Wer weiß, wie viele Schüsseln mit Trockenobst man früher mit den Früchten dieser Bäume voll gehäuft bekam.
Seit die Obstwiese „Gerginite“ verlassen ist, rennt das Vieh, das man in die Richtung treibt, umso schneller dahin, je näher es kommt. Die Tiere wissen, was für Leckerbissen auf der Erde dort für sie herumliegen.
Die Wanderung über Gerginite führt zum Dorf Hvoyna. Hvoyna bedeutet Wacholder auf Bulgarisch. Die Aussichten auf den Weg nach Hvoyna sind sogar noch leckerer als Äpfel!
Und die Füße der Berge tunken im Nebel wie im Meer. Man weiß nicht ob Hvoyna eigentlich oben oder unten ist.
Das ist das Himmelreich, viel Vergnügen beim Anschauen der Bilder! 🙂